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Megatrend Individualisierung

Dienstag, der 22.11.2022, 19:00 bis 20:30 Uhr

mit Angelika Sandtmann || online

Anmeldeschluss

18. November. Anmeldung über das Onlineformular unten.

SCHLAGLICHT mit

Im Verhältnis von Individuum und Gesellschaft hat sich seit den 1960er Jahren ein grundlegender Wandel abgezeichnet, der von vielen Soziologen als Prozess der Individualisierung beschrieben wird. Etwa von Martin Kohli 1988: Die Person konstituiere sich nicht mehr über die Zugehörigkeit zu einer sozialen Position bzw. die Mitgliedschaft in einem sozialen Aggregat, sondern über ein eigenständiges Lebensprogramm. Oder von Matthias Junge 2002: Das Individuum werde zentraler Bezugspunkt für sich selbst und die Gesellschaft.

Dieser Megatrend hält bis heute an. Doch hat er zu einer tatsächlich individualisierten Gesellschaft geführt im Sinne einer Gesellschaft von auf sich selbst gegründeten, eigenständigen und verantwortlichen Menschen? Sind wir nicht eher in einer neoliberalistischen Welt der selbstoptimierten Egos gelandet, in einer „Gesellschaft der Singularitäten“ (Andreas Reckwitz, 2017), in der sich jeder in Einzigartigkeit zu überbieten versucht und in der sich zugleich immer mehr Menschen chronisch überfordert fühlen?

So mehren sich verständlicherweise die Stimmen, die ein Ende des hemmungslosen Individualismus für notwendig erachten. Unbeachtet bleibt dabei aber das bis heute offensichtlich noch wenig gehobene Potential der Individualisierung: nicht Selbstzentrierung, sondern das aktive Sich-Verbinden.

An dem SCHLAGLICHT-Abend soll es um die Frage gehen, ob sich gegenwärtig eine Entwicklung im Megatrend Individualisierung auftut, in der dieses Potential mehr zum Tragen kommen könnte.

„Zukunft“ (Allgemeines zur Reihe)

Wie offen ist unsere Zukunft? Angesichts zunehmender Bedrohungen, die aus verschiedenen Richtungen (Geopolitik, Klima, Gesundheit u.a.) heute gleichzeitig und beschleunigt auf uns zukommen, macht sich allenthalben ein Gefühl der Überforderung und Ausweglosigkeit breit, das dabei ist, sich in blanke Angst vor jeglicher Zukunft umzuwandeln.

Die naheliegende Frage einer akuten Krisenbewältigung enthebt uns nicht der anderen Frage, wie es zu dieser Mehrfachbedrohung kommen konnte. Ist vielleicht schon die Art des Denkens, der wir uns seit Jahrzehnten hingeben, unangemessen oder sogar kontraproduktiv?

Diese Frage steht im Zentrum der SCHLAGLICHT-Reihe „Zukunft“. Dazu sollen die Denkansätze von Menschen in den Blick genommen werden, die sich im Zeitgeschehen wach bewegen/bewegt haben und dabei teilweise schon seit Mitte des 20. Jahrhunderts entsprechende Beobachtungen gemacht haben.

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Die SCHLAGLICHT-Abende setzen thematisch jeweils neu ein und können daher auch einzeln besucht werden. Die Textgrundlagen werden den angemeldeten Teilnehmenden als PDF-Datei zur Verfügung gestellt.

Informationen

Cover für eine Online-Veranstaltung

Art der Veranstaltung: Der SCHLAGLICHT-Abend wird als Onlineveranstaltung angeboten. Mittels BigBlueButton (Open Source) werden alle Teilnehmer miteinander verbunden sein.

Kostenbeitrag: Höhe nach eigener Einschätzung. Studierende frei.

Alle weiteren Informationen folgen mit der Anmeldebestätigung.

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